San Francisco

Ganz im Gegensatz zu San Diego, hatte ich an San Francisco ganz bestimmte Erwartungen. San Francisco war die Stadt, auf die ich mich eigentlich am Meisten freute. Der Gedanke daran, die Golden Gate Bridge und andere bekannte Sehenswürdigkeiten mit eigenen Augen sehen zu dürfen, erfüllte mich mit Vorfreude.

San Francisco ist bekannt für seine vielen steilen und hügeligen Straßen und ist mit ca. 800.000 Einwohnern nach Los Angeles, San Diego und San José die viertgrößte Stadt Kaliforniens. Anders als Los Angeles jedoch verfügt San Francisco über ein sehr gut ausgebautes öffentliches Verkehrsnetz. Trotz der Größe der Stadt, der Entfernungen und der Steigungen sind wir allerdings größtenteils zu Fuß unterwegs gewesen. Geht also auch. Wer das nicht mag, kann hier jedoch gut Bus und Bahn (z.B. San Francisco Municipal Railway (MUNI) und Bay Area Rapid Transit (BART)) nutzen.

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In diesem Reisebericht findet ihr nachfolgend Tipps zu Unterkunft, Sehenswürdigkeiten, Restaurants/Cafes und vielen Fotospots. Weiterlesen lohnt sich also!

Unterkunft (unbeauftragte Werbung)

Ich habe mir wirklich schwer getan, für uns eine Unterkunft in San Francisco zu finden. Lage, Aussehen und Preisvorstellungen klafften hier deutlich auseinander. Wer in San Francisco ein schönes und sauberes Hotel haben will, muss hier für 2 Personen pro Nacht über 200 € hinblättern. Eine ganze Menge Geld, aber wirklich nötig, wenn man ein sauberes und nicht zu altmodisches Hotel in einer einigermaßen guten Lage haben möchte. Uns war das damals zu teuer. Durch den Suchfilter einiger Hotelpreisvergleichsseiten wie z.B. Trivago oder Booking.com sind wir recht schnell auf das Casa Loma Hotel in der Umgebung des Alamo Square gestoßen. Die Bewertungen lagen zwar im unteren Bereich meiner Schmerzgrenze, Lage, Preis und Aussehen waren aber immerhin einigermaßen befriediegend – zumindest auf den dargestellten Bildern. Für 3 Übernachtungen ohne Verpflegung zahlten wir 341 €. Für San Francisco im Nachhinein betrachtet eindeutig zu wenig, denn das Hotel war alles andere als zufriedenstellend. Altmodisch, muffig, nicht zu 100 % sauber und sehr laut. Viele Zimmer lagen raus zur, auch nachts viel befahrenen, Fell Street, weswegen ich in San Francisco nicht wirklich viel geschlafen habe. Das ging nur mit Ohropax oder Kopfhören mit Musik. Das Hotel ist also meiner persönlichen Empfindung nach, absolut KEINE Empfehlung.

Tipp: In San Francisco lieber etwas mehr Geld für das Hotelzimmer ausgeben, anstatt im Nachhinein enttäuscht von der Unterkunft zu sein.

Ich habe ein bisschen auf Reiseblogs und -portalen recherchiert und habe für euch 5 Hotels in San Francisco ausgesucht, die ich mit meinem heutigen wissen, definitiv eher gebucht hätte:

  1. Pier 2620 Hotel
  2. HTL 587
  3. Warwick
  4. Hotel Zephyr
  5. Villa Florence

Sightseeing

In San Francisco haben wir unseren längsten Aufenthalt verbracht, wenn man mal die 2 Besuche von Las Vegas, wegen Hin- und Rückflug von dort aus, unberücksichtigt lässt. Weil wir so viel Gutes von der Stadt gehört haben, wollten wir hier viel unternehmen und uns die Stadt genau ansehen und sie intensiv erleben. Deswegen haben wir wirklich viele Sightseeing-Spots besuchen können, die man aber bei einem kürzeren Aufenthalt auch weglassen kann.

Chinatown, Painted Ladies & Lombard Street

Keine Frage die 3 Sehenswürdigkeiten sind tolle Fotospots. Allerdings sind sie nicht so besonders, dass ihr sie unbedingt besuchen müsst oder extra dorthin gehen/fahren müsst, wenn ihr nicht in der Nähe seid. Es gibt dort einfach nicht viel zu sehen und meistens sind dann auch noch eine ganze Menge Menschen dort. Falls eine der Sehenswürdigkeiten aber sowieso grad auf eurem Weg liegt, dann könnt ihr auch ein paar Fotos hier machen.

Alcatraz

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Gleich vorneweg: Bucht eure Tickets (lange) im Voraus! Freunde von uns haben kurzfristig keine Tickets mehr bekommen. Wir haben unsere Tickets etwa 2 Monate vorher über Alcatraz Cruises (unbezahlte und unbeauftragte Werbung) gebucht. Die Tickets kosten aktuell 39,90 USD pro Person (Stand August 2019) und beinhalten:

  • Hin- und Rückfahrt mit der Fähre zur Insel Alcatraz
  • Audioguidetour

Alcatraz ist eine kleine Insel in der Bucht von San Francisco. Auf der Insel war von 1934 bis 1963 eines der zur damaligen Zeit bekanntesten und berüchtigtsten Hochsicherheits-gefängnisse der USA. Einer der wohl bekanntesten Insassen von Alcatraz war beispielsweise Al Capone. Heute ist die alte Gefängnisinsel eine museale Touristenattraktion mit über 1 Million Besucher pro Jahr, die man mit einer Fähre besuchen und sich ein Bild von den damals grausamen Zustände machen kann. Hier gibt es viele interessante Details zu sehen und man hört auch einige Geschichten der Insassen, auch über Fluchtversuche.

Alcatraz ist täglich geöffnet, bis auf Weihnachten, Thanksgiving und Neujahr. Die offizielle Website gibt als beste Reisezeit die Monate April bis Mai oder September bis Oktober an. Abfahrten sind morgens von 8.45 Uhr etwa jede halbe Stunde möglich.

Fisherman’s Wharf & Pier 39

Das Hafenviertel Fisherman’s Wharf in San Fransisco ist wohl der Touristenmagnet der Stadt schlechthin. Hier gibt es viele Straßenstände, Restaurants und Souvenirläden – also alles was des Touristenherz begehrt. Hier kann man auch die bekannte Clam Chowder in Sourdough Bowl verköstigen. Was das ist? Eine sämige Muschelsuppe in einer Sauerteigbrotschüssel serviert. Da wir allerdings gar nicht auf Muscheln oder sonstige Meerestiere (außer Fischfilet und -stäbchen) stehen, haben wir uns für ein leckeres Beef Chili mit Cheddarkäse in der Sauerteigbrotschüssel bei der bekannten Bäckerei Boudin entschieden. Die Bäckerei ist bekannt für ihr leckeres Sauerteigbrot, welches tatsächlich mal an gutes deutsches Brot heran kommt und nicht wie lappriges  Toastbrot schmeckt.

Der Pier 39 ist ein Teil des Fisherman’s Wharf und liegt weiter nördlich davon. Hier ist ein ganzjähriger Rummel mit weiteren Restaurants, Fahrgeschäften und vielen kleinen Läden sowie die berühmten Seelöwen, die seit 1990 täglich Gäste begeistern. Obwohl sie so stinken. Auf jeden Fall ist der Fisherman’s Wharf und das dazugehörige Pier 39 einen Besuch wert. Hier könnt ihr auf jeden Fall ein bisschen Zeit verbringen, bummeln und etwas schnabulieren.

AT&T/ Oracle Park (unbeauftragte Werbung)

Meine bessere Hälfte ist sehr sportbegeistert. Fußball ist seine Leidenschaft. Seit kurzem interessiert er sich aber auch für American Football. Football hat aber einen relativ langen Break (März bis September), weswegen das bei uns leider nicht geklappt hat. Er wollte sich aber dann trotzdem etwas typisch amerikanisches ansehen. Also waren noch Basketball und Baseball im Rennen. Letztendlich haben wir uns für Baseball im AT&T Park der Giants entschieden. Wir hatten uns einen Tag zuvor Onlinetickets über die offizielle Website bestellt. Pro Person haben wir ca. 42 $ für die Tickets bezahlt. Die Atmosphäre im Stadion hat mir wirklich gut gefallen und ich bin froh, dass wir diese Erfahrung gemacht haben. Trotzdem ist Baseball, meiner persönlichen Meinung nach, nicht besonders spannend und ein Spiel geht unter Umständen mehrere Stunden. Bringt also Geduld und einen großen Geldbeutel mit. Getränke und Snacks sind im Stadtion nämlich definitiv kein Schnäppchen. Spaß gemacht hat es jedoch allemal.

Golden Gate Bridge & Sausalito

Wie eingangs bereits gesagt, war ich voller Vorfreude, die Golden Gate Bridge mit eigenen Augen sehen zu dürfen. Allerdings versteckt sich die Brücke oft und lange hinter dem bekannten Nebel von San Francisco. Trotzdem oder gerade deswegen ist der Besuch der Golden Gate Bridge Pflichtprogramm in San Fransico, um sie in ihrer vollen Schönheit sehen zu können. Wir hatten uns entschlossen das beeindruckende knallorange Bauwerk mit dem Fahrrad zu erkunden. Wir haben uns für das Unternehmen Bay City Bike (unbeauftragte Werbung) entschieden und uns hier E-Bikes ausgeliehen. Die elektronischen Fahrräder waren nicht günstig – wir haben pro Person/Tag knapp 60 € bezahlt. Aufgrund des Anstiegs hinauf zur Brücke und des extremen Windes auf der Golden Gate Bridge waren die Fahrräder aber jeden Cent wert und wir waren wirklich froh uns für die teurere Alternative entschieden zu haben. Wir sind vom Fisherman’s Wharf aus gestartet und über den Marina Blvd an der Küste entlang im Presido zur Golden Gate Bridge gefahren. Je näher die Brücke kam, desto mehr freute ich mich. Der Anblick ist einfach überragend.

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Blick vom Presido auf die Golden Gate Bridge 

Den ersten richtigen Stop machten wir beim Cafe Warming Hut (unbeauftragte Werbung) am Torpedo Wharf. Hier gibt es leckeren Kaffee und Snacks, um sich zu stärken. Bevor wir dann über einen kurzen Anstieg zur Brücke hochgefahren sind, haben wir auch noch kurz am Fort Point gehalten. Hier sieht man die Brück wirklich schön von unten und kann ein paar tolle Fotos machen #happyme.

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Blick auf die Golden Gate Bridge vom Fort Point

Nach unserem Stop am Fort Point ging es dann bergauf zum Übergang der Brücke. Insgesamt hat die Brücke eine Länge von 2,7 km. Hier oben teilt man sich zu bestimmten Zeiten den Weg mit den Fußgängern. Schnelles Radeln ist deshalb nur bedingt möglich. Außerdem windet es auf der Brücke ziemlich stark. Hüte oder Caps sind deshalb eher nicht zu empfehlen! Es ist ein wirklich tolles Gefühl mit dem Rad über die Golden Gate Bridge zu fahren. Ich kann es euch wirklich nur empfehlen.

Nach der Brücke folgt dann eine serpentinenähnlicher Weg hinunter zur Küste. Unten angekommen haben wir einen weiteren Stop am ehemaligen Armeestützpunkt Fort Baker eingelegt. Hier kann man wieder schöne Fotos von der Golden Gate Bridge machen.

Da es hier zum Fort Baker ein Stücken weiter bergab geht, als die eigentliche Strecke nach Sausalito es vorsieht, heißt es jetzt wieder kurz bergauf. Danke E-Bike, again. Nach einem weiteren kurzen Weg bergab erreicht man dann das kleine Örtchen Sausalito. Sausalito liegt idyllisch am Hang, direkt gegenüber von San Francisco. Im Ortszentrum gibt es viele kleinen Geschäfte und Restaurants. Für einen kleinen Bummel durch die Läden und eine Erfrischung kann man hier gut verweilen. Eigentlich wollten wir dann mit der Fähre zurück nach San Francisco, das Fähren-Ticket war bereits bei den Kosten für die E-Bikes enthalten. Da am Fähranleger aber bereits ziemlich viele Fahrradfahrer in einer langen Warteschlange gestanden sind, haben wir uns spontan entschieden den ganzen Weg wieder zurück zu radeln. Insgesamt radelten wir hin und zurück fast 30 km. Mit (Foto/Aussichts-)Stops und Pausen kann man hier gut 5 Stunden Zeit einplanen. Es war eine wirklich tolle Tour und eine schöne Erfahrung. Macht das unbedingt!

North Beach/ Little Italy

Wer von euch auf gutes italienisches Essen steht (okay, wer nicht?), der ist in North Beach/Little Italy genau richtig. Hier schlägt das kulinarische Herz von San Fransisco. Nach der Radtour waren wir hungrig. Da passte es sehr gut, dass Little Italy eigentlich direkt neben dem Fisherman’s Wharf beginnt, wo wir unsere Fahrräder wieder abgeliefert hatten. In der Columbus Ave wollten wir eigentlich direkt die Italian Homemade Company (unbeauftragte Werbung) ansteuern, da es aber keinen freier Tisch mehr gab, sind wir in das gegenüber liegende Restaurant Piccolo Forno (unbeauftragte Werbung). Hier gab es nicht nur authentische italienische Leckereien, sondern auch echte Italiener die sehr gastfreundlich waren.

Glücklich uns satt wollten wir den schönen Tag dann noch bei einem Gläschen Wein ausklingen lassen. Denn zu einem Gläschen Vino sag ich nie no. Gelandet sind wir im nicht weit entfernten Acquolina (unbeauftragte Werbung) in der Stockton Street. Gemütliche Location, mit wunderschönem Ambiente. Tagesziel an Zufriedenheit und Wohlbefinden erreicht.

Bernal Heights

Bevor wir das schöne San Francisco dann sehr früh morgens in Richtung Yosemite National Park verließen, wollten wir noch einen schönen Blick über die Skyline der Stadt erhaschen. Da es in San Francisco aber überwiegend neblig ist, war unser Blick darauf etwas getrübt. Gut, dass wir natürlich nicht nur wegen des Ausblicks, sondern auch wegen der instagrammable Swing im Bernal Heights Park hier rauf gefahren sind. Früh da sein lohnt sich, dann ist man nämlich alleine bei der frei zugänglichen Schaukel, die sich konkret im Süden des Mission District von San Francisco auf dem Bernal Heights Summit befindet. Wir sind mit dem Auto den Bernal Heights Blvd bis zum Ende hoch gefahren und von hier noch ein kleines Stück zu Fuß bis zur Schaukel gegangen. Hier das Ergebnis:

Weitere Restaurant & Cafe Empfehlungen

Und was wäre ein Reisebericht von mir, ohne weitere Food-Empfehlungen? Richtung nur halb so schön. Und deswegen sind hier noch zwei Empfehlungen, die ihr besuchen solltet.

In unserer Unterkunft gab es kein Frühstücksangebot. Glücklicherweise. Hier hätte ich auch definitiv nicht Frühstücken wollen. Aber immerhin gab es Coffee for free, aus einem Automaten. Die Fillmore Street, an der auch das Casa Loma Hotel lag, hat einige Restaurants & Cafe’s zu bieten. Wer hier also entlang schlendert, wird sicher fündig. Wir sind durch Blog- bzw. Instagram-Empfehlungen auf das Jane on Fillmore (unbeauftragte Werbung) gestoßen und haben hier auch gefrühstückt. Fancy Cafè mit gesundem ausgefallenen Essen. Ich war quasi im Frühstücks-Himmel. Hier gilt aber auch wieder die Regel: Der frühe Vogel fängt den Wurm. So bekommt ihr eigentlich relativ sicher einen Tisch und müsst nicht lange warten.

Eine weitere Perle auf der Fillmore Street ist das Roam (unbeauftragte Werbung). Hier gibt es klasse Burger und leckere Beilagen. Die Brötchen hier werden täglich von einem lokalen Bäcker frisch gebacken. Die weiteren Zutaten stammen aus der heimischen Landwirtschaft. Auch Preis und Geschmack können sich hier sehen lassen. Bestellt wird an der Kasse, das Essen wird euch dann aber an den Tisch gebracht. Absolute Empfehlung meinerseits an euch.

Von San Francisco zu unserem nächsten Stopp Yosemite Nationalpark beträgt die reine Fahrzeit ca. 4 Stunden. Wir sind gegen 8 Uhr von den Bernal Heights aus gestartet.

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