Es ist gefühlt schon eine Ewigkeit her seit ich meinen letzten Beitrag auf meinen Blog veröffentlicht habe. Aber unsere Hochzeitsvorbereitungen und der Job ließen dies einfach nicht zu. Und ich habe gelernt, dass ich nicht auf allen Hochzeiten (wie passend) tanzen kann und Prioritäten setzen muss. Unser Mini-Honeymoon am Gardasee und mein noch verbleibender Urlaub sind nun jedoch Anlass und Zeit genug euch mal wieder mit ein bisschen Reise-Inspiration zu versorgen. Also viel Vergnügen und Reiselust beim Lesen.
Mini-Honeymoon in Bella Italia
Bereits im Dezember 2019 hatten wir uns überlegt ein paar Flittertage nach unserer Hochzeit im August 2020 zu verbringen, um nicht in einem After-Wedding-Loch zu landen. Und weil das Urlaubsbudget nach einer Hochzeit nicht mehr all zu üppig ausfällt, sollten es nur ein paar Tage sein. Also vielen Langstrecken-Reisen definitiv raus. Schade. Aber im Nachhinein, mit der ganzen Covid-19-Situation, sind wir sehr froh uns so entschieden zu haben. Von München aus wären die von uns geliebten Berge natürlich auch perfekt gewesen, da aber auch der Gardasee „nur“ 4,5 Stunden entfernt ist, fiel die Wahl recht schnell auf diesen. Vor allem auch deswegen, weil ich bisher noch nie dort gewesen bin. Und soviel sei bereits verraten: Wir haben es nicht bereut.
Riva del Garda
Wenn man noch nie dort gewesen ist und im Internet nach dem perfekten Ort am Gardasee sucht, bekommt man die unterschiedlichsten Meinungen zu hören. Die einen lieben den Norden, die anderen den Süden. Letztendlich haben wir unsere Verwandschaft, die dort fast jedes Jahr sind, um Tipps gebeten. Und so sind wir am Nordufer des Gardasees im lebhaften Örtchen Riva del Garda im wundervollen Hotel Luise gelandet.

Hotel Luise
Das Hotel Luise liegt nur 600 m entfernt vom historischen Zentrum von Riva. Das Stadtzentrum und der See sind somit in wenigen Gehminuten zu Fuß perfekt erreichbar. In dem modernen Hotel gibt es vier Typen von Zimmern, in unterschiedlichen Vintage-Looks. Das Hotel ist sehr elegant und vereint Kunst und Design mit einer großen Portion Liebe zum Detail. Für 1 Nacht/Zimmer (Type Room) mit Frühstück haben wir ca. 175 € bezahlt.
Es gibt einen Außenpool und eine wundervolle Veranda, die einen förmlich zum Aperitif oder einem Absacker einlädt. Das Frühstücksbuffet ist ein Traum und bietet so ziemlich alles was das Herz am Morgen begehrt. Es gibt kalte und warme Speisen, süß und herzhaft. Aber überzeugt euch am Besten selbst:










Restaurants / Bars / Gelateria
In der Altstadt von Riva gibt es unzählige Restaurants uns Bars. Es lohnt sich also auf jeden Fall in den einzelnen kleinen Gassen herum zu bummeln. Hier hab ich euch mal die Restaurants & Bars sowie eine Gelateria verlinkt und ein paar Impressionen hinzugefügt in denen wir waren und es uns zugesagt hat:














In 4 Tagen Gardasee, konnten wir natürlich überall nur kurz verweilen. Deswegen hatten wir uns in Riva hauptsächlich abends zum Essen aufgehalten. Wer länger in Riva bleibt, hat hier aber den idealen Startort zum Wandern, Surfen und Mountainbiken. Riva del Garda ist mit seinen 13.000 Einwohnern im Übrigen der zweitgrößte Ort am Gardasee. Das charmante Städtchen hat wirklich einige schöne Spots, die ich euch nicht vorenthalten möchte:







Monte Baldo & Malcesine
Ganz ohne Berge geht es aber dann doch nicht. Und weil diese sich ja so schön um den Gardasee schmiegen, lag es nahe auch einen zu besuchen. Mit der Seilbahn ging es für uns in nur 15 Minuten von Malcesine bis nach Tratto Spino auf den Monte Baldo auf 1760m Höhe. Die Seilbahn startet ab 08.00 Uhr und fährt dann – in der Hauptsaison – ständig auf und ab. Ich empfehle euch aber auf jeden Fall hier Karten vorab Online zu bestellen. Das erspart euch eine enorme Wartezeit. Preis pro Person: 22 € (Hin- und Rückfahrt).

Oben angekommen ist die Aussicht und die Natur atemberaubend schön. Hier kann man einfach nur spazieren, ein wenig wandern oder nur den Anblick von Oben auf den Gardasee genießen. Restaurants und Hütten zum Essen gibt’s auch. Ich persönlich würde hier aber eine mitgebrachte belegte Stulle in der Natur bevorzugen.







Wieder unten angekommen, ging es für uns zur „Perle des Gardasees“ – dem pittoresken Örtchen Malcesine am Fuße des Monte Baldo. Malcesine liegt am Ostufer des Gardasees, gehört zur Region Venetien und ist mit ca. 3700 Einwohnern recht überschaubar. Der überaus anschauliche Ortskern mit seinen malerischen Gassen und gepflasterten Wegen wird von einer Skaligerburg überthront. Nett hier. Für uns ging es aber nach etwa einer Stunde schlendern in den romantischen Gassen und einem Pizzasnack weiter nach Lazise.









Lazise
Lazise ist ein Örtchen am Gardasee von dem ich noch keine großen Vorstellungen hatte. Jedoch gefiel mir das lebendige Städtchen mit knapp 7000 Einwohner auf Anhieb gut. Lazise liegt südöstlich am Gardasee und gehört, wie Malcesine, zur Provinz Verona, Region Venetien. In engen Gässchen und kleinen Plätzchen reihen sich Bars und Restaurants. Und auch an der Hafenpromenade lässt es sich aushalten.





Uns gefiel es hier so gut, dass wir spontan zum Essen geblieben sind.
Restaurant- und Bartipp






Sirmione
Sirmione liegt am Südufer des Gardasees und gehört bereits zu der Provinz Brescia in der italienischen Region Lombardei. Durch die Familie und das Internet hatte ich bereits hohe Ansprüche an Sirmione. Wunderschön sollte es dort sein. Und ja, natürlich hat Sirmione einige schöne Ecken zu bieten und ist schön anzusehen. Aber andere Örtchen am Gardasee sind gleich toll, wenn nicht sogar für mich persönlich sogar noch charmanter.
Die verkehrsberuhigte Altstadt erreicht man am Besten zu Fuß. Parkmöglichkeiten gibt es bis zum Wassergraben, der Sirmiones Altstadt vom festland trennt, einige. Pro Stunde müsst ihr hier aber mit 1-2 € rechnen. Gleich über der Brücke liegt eine nett anzusehende Wasserburg. Und außer der romantisch verwinkelten, bunten Altstadt gibt es hier auch noch am Ende der Zypressen- und Olivenhaine die Grotten des Catull zu bestaunen. Wir haben das historische Denkmal aufgrund des Eintritts von 8€ jedoch ausgelassen.
Aber nun lasst das schöne, aber für mich nicht das schönste Örtchen, Sirmione selbst auf euch wirken:














Bardolino
Das kleine Städtchen Bardolino ist für seinen leichten spritzigen Rotwein und seinen Rosé bekannt. Ganz klar, dass ich dort also vorbei schauen musste (#zuvinosagichnieno). Bardolino liegt an der Ostseite des Gardasees und gehört mit seinen etwa 7200 Einwohnern zu den etwas größeren Örtchen am bezaubernden Lago di Garda. Die Altstadt hier hat etwas breitere Gassen in denen sich ein Geschäft an das andere reiht. Zusammen mit der langen Uferpromenade ist das Flanieren in Bardolino eine wahre Freude. Und natürlich haben wir es uns nicht nehmen lassen, einen erfrischenden Vino zu uns zu nehmen. Man gönnt sich ja sonst nichts 😉



















Limone sul Garda
Die bisherigen Orte die wir am Gardasee besuchten lagen alle östlich und südlich. Limone jedoch liegt am Westufer des Sees. Das kleine Örtchen mit nur knapp 1200 Einwohnern gehört, wie Sirmione, zur Provinz Brescia in der Lombardei. Terassenförmig hineingenaut liegt es am Fuß eines steilen Berges.












Den Namen Limone hat das charmante Städtchen übrigens nicht, wie vielleicht vermuten lässt, von den Zitronen. Limone kommt vom italienischen Wort „Limes“, was übersetzt Grenze heißt. Hier in Limone verlief nämlich lange die Grenze zwischen Österreich und Italien. Trotzdem hat Limone sich die Zitronen zum Wahrzeichen gemacht. Und natürlich gibt’s hier einiges an zitronigen Souvenirs, wie beispielsweise den Zitronenlikör Limoncello. Dieser ist übrigens unglaublich lecker und erfrischend als Limoncello Spritz, vor allem mit diesem Ausblick:

Verona
Ich war einfach schon viel zu lange nicht mehr in Italien. Das hatten mir die paar Tage am Gardasee gezeigt. Ich liebe dieses Land. Ich mag die La Dolce Vita-Einstellung, das Essen und die Sprache. Deswegen wollten wir unseren Italien-Aufenthalt unbedingt verlängern und haben noch spontan eine weitere Nacht in Verona dran gehängt.
Von Riva am Gardasee dauert es nur knapp 1 Stunde nach Verona. Es bot sich also nur so an für ein kurzen Abstecher und eine Verlängerung in Italien. Verona wollte ich schon immer mal besuchen. Und spätestens der Film „Briefe an Julia“ hatte mein Interesse dann eh geweckt. Verona gehört, wie Malcesine, zur norditalienischen Region Venetien und ist mit über 250.000 Einwohnern die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz.

Boutique Hotel Trieste
Das modern und kunstvoll eingerichtete Boutique Hotel Trieste liegt im Herzen des historischen Stadtzentrums von Verona und ist nur 500 m entfernt von der Arena. Das kleine Hotel mit nur 21 stilvollen Balkonzimmern ist für einen Städtetrip wie gemacht. Unser Zimmer war sauber. Ein kontinentales Frühstücksbuffet wird ebenfalls angeboten. Aufgrund Corona wurde uns das Frühstück, nach Abfrage was wir möchten, allerdings an den Tisch gebracht. Leider kam nicht das, was wir bestellt hatten. Eine andere Lösung hätten wir hier bevorzugt (z.B. Selbstbedienung mit Masken und Handschuhen). Ein weiteres Manko war die Parkgarage, da diese sehr beengt war. Ohne Kratzer und Schäden wieder rauszukommen ist ein Glücksfall. Für 15 €/Tag, würden wir hier nicht mehr parken. Trotzdem hat uns das Hotel für die eine Nacht gut gefallen. Für 1 Nacht/Zimmer (Classic) haben wir inklusive Frühstück und Ortstaxe 132 € bezahlt.




Sehenswürdigkeiten
Die Highlights von Verona sind bequem zu Fuß zu entdecken. Ganz ohne Stress kann man hier entspannt durch die mittelalterliche Altstadt Spazieren und historische Bauten, wunderschöne Plätze und auch imposante Kirchen und Museen bestaunen.
Arena di Verona
Das Wahrzeichen der Stadt: die Arena von Verona. Sie zählt zu den weltweit größten noch erhaltenen Amphitheatern. In Italien sind sonst nur noch das Kolosseum in Rom und die Arena in Capua größer und unbeschädigt. Erbaut wurde die schöne Arena etwa 30 n. Chr. In den Sommermonaten Juni bis August finden dort heute bei fantastischer Akkustik Opern-vorstellungen oder Konzerte statt. Der Eintritt in die Arena kostet pro Person 10,00 €. Wer sich mehr Museen etc. anschauen möchte, für den lohnt sich die Verona Card für 20€/24h.






Castelvecchio
Die mittelalterliche Burg wurde errichtet durch die skaliger Herrschaften della Scala. Heute beherbergt die Burg an der Etsch ein Museum (ebenfalls in der Verona Card enthalten). Besonders schön ist hier außerdem die Brücke die zur Festung führt, die Ponte Scaligero.






Piazza delle Erbe
Umrahmt von historischen Gebäuden macht der Platz im Herzen der Stadt einiges her. Hier gibt es viele Restaurants und Bars, die nur so dazu einladen ein Glas Wein oder Aperol Spritz zu genießen. Hier kann man im Uhrtum des alten Rathauses auch mit dem Lift 84 m in die Höhe fahren und einen wundervollen Panoramablick genießen.



Casa di Giulietta
Mal ehrlich. Welche Frau steht nicht so ein bisschen auf Romantik? Dieser Balkon in der Via Cappello ist meiner Meinung nach jedoch alles andere als romantisch. Man muss lange dafür anstehen, dass man sich im Hinterhof den berühmtesten Balkon der Literaturgeschichte anschauen kann. Mit gefühlt drölfzig anderen Menschen. Und nein, das Liebespaar aus dem tragischen Shakespeare-Drama hat es nie gegeben. Die Liebesbotschaften an den Wänden im Durchgang zum Innenhofs gibt es nicht mehr. Sie wurden entfernt und es ist strafbar neue Bitten an Julia an die Wand zu schreiben. Die Liebe an diesem Ort sucht man hier also vergeblich.

Aber keine Sorge, ansonsten hat die schöne Stadt sehr viel Romantik zu bieten. Es lohnt sich, wie fast überall, abseits der Touri-Spots die Gassen zu erkunden:






Restaurant- und Bartipp
Und natürlich haben wir den ganzen Tag nicht von Luft und Liebe gelebt. Deswegen gibt’s auch von Verona noch 3 Locations, an denen ihr leckeres Essen oder traumhaften Vino bekommt.













Die 6 Tage vergingen einfach viel zu schnell. Und eigentlich wollten wir unseren Mini-Honeymoon auch noch mit einem Aufenthalt in Venedig verlängern. Hach, was wäre das schön gewesen. Und auf dem Heimweg hätten wir gerne auch nochmal in Bozen gestoppt. Leider hat aber das Wetter so gar nicht mitgemacht. Venedig hatte ich zwar als Kind schon einmal gesehen, daran kann ich mich aber kaum erinnern. Eins ist also sicher: Italien, ich komme mehr oder weniger bald zurück! Ciao, Amore!