Amsterdam

– Mai 2016: I Amsterdam

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Room Mate Aitana, 4 Sterne Hotel, 

Mein Freund und ich sind begeisterte Städtetrip-Reisende. Dieses Pfingsten war nun endlich das langersehnte Ziel Amsterdam dran. Wir haben viel von dieser Stadt gehört. Sowohl positives als auch negatives. Aber wir machen uns dann doch immer lieber einen eigenen Eindruck. Und wir waren geflasht vom ersten Moment an. Vor allem von der Anzahl der Fahrräder. Es wurde eindeutig nicht übertrieben, was die Informationen zu diesen anging.  Unser Hotel, das Room Mate Aitana (4****) war von der Centraal Station in  etwa 15 Minuten Fußweg zu erreichen. Es liegt am Westerdock, nicht ganz zentral, dafür aber mit bombastischen Ausblick, wenn man wie wir das Glück hat im 11. Stock zu residieren. Jedoch muss ich dazu sagen, dass ich beim nächsten Besuch (sollte er denn kommen, ein Hotel eher im Zentrum der Stadt bevorzugen würde. Hier ein paar Impressionen: 

Gestartet sind wir vom Dam aus in Richtung Königspalast. Die kleinen Gassen, Lokale und Coffee Shops haben es uns dabei besonders angetan. Auf die üblichen Sehenswürdigkeiten gehe ich weniger ein. Die kann man in jedem Reiseführer zu genüge nachlesen. Mich interessieren die besonderen Orte und vor allem die kulinarischen Highlights. Denn diese ganzen neuen Eindrücke machen hungrig. Und so sind wir dann bei den -laut Reiseführer- besten Pommes der Stadt gelandet. Diese gibt es bei  Vlaams Friethuis Vleminckx. Weil dort angeblich immer eine lange Schlange sein soll, sind wir gleich zur Öffnung des Straßenstandes  hin. Es gibt 3 verschiedene Größen und viele Soßen und Toppings zur Auswahl. Unbedingt ausprobieren! Sie waren genial. Der Pommes-Shop ist etwas versteckt in einer Seitenstraße in der Nähe vom Spui, aber doch einfach zu finden. Die Suche ist es auf jeden Fall Wert.

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Mittlere Portion mit belgischer Majonnaise für 3,40 €

An unserem ersten Abend haben wir dann eine berühmt berüchtigte Grachtenfahrt gemacht. Aber natürlich keine Standard Grachtenfahrt. Nein, das wären ja dann nicht wir. Wir haben eine Pizza-Cruise gemacht die ich euch auf jeden Fall empfehlen kann. Die fahrt dauert etwa 90 Minuten. Es gibt Cracker und Oliven als Appetizer und Bier/Wein/Softdrinks so viel man möchte. Vorab kann man sich aus einer kleinen Auswahl von Pizzen von der New York Pizza eine auswählen und auch das Ben & Jerrys Eis wird vorab ausgesucht. Wir hatten eine Menge Spaß und gerade mit mehreren Leuten ist es eine super tolle Abendunterhaltung. 

Um gestärkt in den nächsten Tag zu starten sind wir in das Bagels & Beans, welches direkt gegenüber von unserem Hotel lag. Diese Kette gibt es jedoch öfters in Amsterdam. Wir hatten ein tolles Frühstück in einer netten Location. 

Ein weiteres und absolut Must-Visit sind die Foodhallen. Jeder und Jede von euch die Streetfoodmarket mag, wird diese Halle lieben. Sie liegt zwar etwas außerhalb, aber ist mit der Straßenbahn schnell und bequem zu erreichen. Es gibt eigentlich alles was das Herz begehrt: Burger, Fisch, hollandische Spezialitäten wie „Bitterballen“ (panierte, frittierte Fleischbällchen und Käse. Auch Veganer und Vegetarier kommen hier definitiv nicht zu kurz. Bei lässiger Musik und entspannten Leuten lässt es sich hier eine Weile aushalten. Bei uns gab es ein geniales gegrilltes Käsesandwich und ein Pulled Pork Sandwich. Preislich etwas gehobener wie auf jedem anderen Streetfoodmarkt in Deutschland halt auch. 

Burger-Lokale gibt es in Amsterdam wie Sand am Meer. Wir haben die Burgerbar ausprobiert. Eine Burger-Kette die eher an einen Schnellimbiss mit eine Prise Restaurant erinnert. Die Burger kann man sich hier selbst an der Kasse zusammenstellen und zwischen zwei Beilagen wählen. Serviert werden die Burger dann aber an den Tisch. Es war gut, auch preislich im Rahmen. Aber ich hab auch schon bessere Burger gehabt.

Natürlich durfte bei meinem „Bier-Liebhaber“ ein Besuch bei der Heineken Brauerei nicht fehlen. Die Tickets aber auf alle Fälle vorher Online buchen. Sonst steht ihr eine Weile. Die Brauerei Heineken betreibt hier gutes Marketing und versucht so viele Souvenirs wie möglich an den „Mann“ zu bringen. Aber natürlich darf man auch bei einer kurzen Bierverkostung teilnehmen. Anschließend gibt es 2 Heineken pro Person „aufs Haus“. 

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An Süßigkeiten fehlt es der Stadt auch nicht. An jeder Ecke duftet es nach frischen Waffeln und Pancakes. Leider habe ich es nicht geschafft solche zu probieren. Auch die „poffertjes“ (Mini-Eierpfannkuchen mit Puderzucker) sind mir entgangen. Dafür habe ich mir aber ein großes Stück Apfelkuchen vom Cafe Winkel 43 schmecken lassen. Hier durfte ich mich jedoch geschlagene 20 Minuten anstellen. Das Cafe erfreut sich nämlich , dank der durchgehenden Nennungen in allen gängigen Reiseführern, großer Beliebtheit. Aber die Wartezeit war es wert. Hat geschmeckt wie bei Oma. 

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Apfelkuchen wie von Oma, dazu frischer Minztee (ca. 7 €)

Da so ein Städtetrip  ja auch schon teuer genug ist, finde ich es immer toll sich einfach bei den örtlichen Supermärkten mit Snacks und Getränken zu versorgen und einfach in einen Park zu sitzen und die Stadt zu genießen. Das Stach(dort kann man sich auch reinsetzen), der Marqt  und der Albert Heijn Supermarkt sind für mich Foodies ein absolutes Paradies gewesen. Und das Beste – sie haben jeden Tag (!) auf. 

 

Das Hotelfrühstück war bei uns nicht inklusive und hätte pro Tag einen Aufpreis von        ca. 20 € gekostet. Das war uns dann doch etwas too much. Ich hatte mich deswegen schon vor der Reise informiert, welche guten Frühstückslokale es in Amsterdam gibt. Vor Ort musste dann eigentlich nur noch entschieden werden, in welches davon wir gehen. Wir haben uns für das De Bakkerswinkel im Zentrum der Stadt entschieden.  Es gibt hiervon wieder mehrere Filialen. Unser Auserwähltes lag nur wenige Gehminuten vom Dam entfernt. Der Duft beim Hineingehen ist überwältigend und es gibt eine tolle Auswahl an fertigen Frühstücks-Combos. Der Laden ist sehr charismatisch eingerichtet und die Servicekräfte waren durchweg freundlich. Brötchen und sonstige Leckerei kann man sich an der Theke (Bäckerei) auch mitnehmen. Wir waren rundum zufrieden.

In Amsterdam gibt es an den verschiedensten Orten super tolle Märkte (z.B. Albert Cuypmarkt, Blumenmarkt, Museumsmarkt) an dem ihr frisches Obst, Brot- und Backwaren, Gewürze, Fisch, Blumen und regionale biologische Produkte ergattern könnt. Wir sind durch zuviel auf den Lindenkracht Markt beim Noordermarkt gestoßen an dem es samstags köstliche Ökoprodukte gibt. Hier gibt es unter anderem auch frische gepresste Säfte für 1,50 €. Einfach im Vorfeld darüber informieren, welcher Markt wann stattfindet. Dann kann man hier einiges sehen und probieren.

Restaurants und Lokalitäten gibt es in Amsterdam noch und nöcher. Wer nach typischen holländischen Spezialitäten Restaurants sucht, wird da leider nicht fündig. Davon gibt es recht wenig. Aber sonst ist den kulinarischen Genüssen keine Grenzen gesetzt. Vorallem die asiatische und indische Küche ist hier stark ausgeprägt. Ein nennenswertes Lokal, welches wir an einem Abend besucht haben ist das Hoogendam am Westerdok. Für uns war das sehr praktisch, da es nur fünf Gehminuten von unserem Hotel weg war. Hier konnte ich nun auch endlich die „Bitterballen“ ausprobieren. Die panierten, frittierten Fleischbällchen haben mir gut geschmeckt, auch wenn ich sie mir anders vorgestellt hatte. Das Essen war sehr lecker und preislich in Ordnung. Es gab eine kleine Vorspeise aufs Haus und die Servicekräfte waren sehr hilfsbereit und bemüht. Die Karte ist nicht üppig, aber an sich ist für jeden etwas dabei (Burger, Pasta, Fisch, Salat).

Amsterdam ist eine wundervolle Stadt, mit vielen kleinen Besonderheiten. Was ich euch empfehlen kann ist: Kommt vom Weg ab. Entdeckt einfach. Benutzt den Reiseführer eher um euch zu orientieren. Die üblichen Sehenswürdigkeiten sind toll, keine Frage. Aber um wirklich in Amsterdam anzukommen müsst ihr euch einfach mit treiben lassen. Besucht einen Coffeeshop, geht in die Bars und Restaurants in dem die Amsterdamer sind. Nehmt lieber mal die Seitenstraßen- und gassen als die Hauptstraßen, denn da findet das wirkliche Amsterdam statt. Um es also quasi mit dem Slogan der Stadt zu sagen: SEID AMSTERDAM!