Vom Fallen & Kämpfen

Dies wird mein persönlichster Beitrag bisher.

Ich nehme mein Fazit zu meiner Low-Carb-Challenge zum Anlass euch zu erzählen, warum ich mir über 2 Monate eine Auszeit nehmen musste. Manchen mag es aufgefallen sein, manchen nicht.

Ganz plötzlich und doch mit Vorwarnung gab mein Körper auf. Ich konnte nicht mehr schlafen und nicht mehr essen. Ich hatte meinem Körper und meiner Seele viel zu lange, viel zu viel zugemutet. Und es nicht einmal direkt bemerkt. Mir ging die Kraft aus. Dinge die mich vorher begeisterten, ließen mich kalt. Ich wusste weder mehr zu schätzen was ich bisher alles erreicht hatte, noch wusste ich was ich weiter erreichen mochte. Hunger und die Lust auf Kochen, Leben und Lachen blieb aus. Mein ganz normaler Alltag war verschwunden und ich hatte Angst, dass ich nie mehr die sein werde die ich war. Lebensfroh, zwar oft nachdenklich und sensibel, aber mit Träumen und Wünschen.

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Ich stand mit dem Rücken zu Wand. Es ging nicht mehr weiter. Da ich so gut wie gar nichts mehr essen konnte- und wenn dann nur ungesunde deftige Kost- habe ich über 5kg abgenommen. Ich fühlte mich kraftlos und müde. Nur mit der Hilfe meiner engsten Freunde und meiner Familie konnte ich langsam wieder zurück ins Leben finden. Ich war nicht allein.

Genau diese Menschen zeigten mir, dass es sich lohnt zu kämpfen. Vor allem musste ich an mir und meiner Einstellung gegenüber mir selbst arbeiten. Ich bin viel zu selbstkritisch und voller Erwartungsdruck an mich selbst. Kein anderer mutet mir soviel zu, wie ich mir selbst.

Einiges in meinem Leben musste ich verschieben, kürzer treten oder verändern. So musste ich auch mein Studium um ein Semester verlängern. Das war ein sehr schwerer Schritt für mich, da ich noch nie aufgeben musste. Ich habe bisher immer alles durchgezogen. Sogar verkürzt. Aber eigentlich sollte ich sehen, dass es viel stärker war an meiner Gesundheit zu arbeiten, in sie zu investieren und dann alles wieder mit neuer Kraft anzupacken.

Ich bin immer noch dabei, an mir zu arbeiten. Das ist eigentlich die größte Herausforderung. Aber kämpfen lohnt sich. Immer.

Die Low-Carb-Challenge war eine Herausforderung für mich, um zu sehen wie viel Durchhaltungsvermögen ich wieder besitze. Und vor allem wollte ich meinem Körper mal wieder etwas gutes tun. Ihn reinigen. Da ich ihm durch die lange Abstinenz von Gemüse (fand ich während der ganzen Zeit total eklig und ungenießbar, seltsam ich weiß) und ausgewogener Ernährung einiges zugemutet hatte.

Abnehmen stand bei mir natürlich nicht im Vordergrund. Deswegen habe ich stark darauf geachtet, viele ungesättigten und pflanzlichen Fette zu mir zu nehmen. Mit meinem Low-Carb-Wochenplan habe ich jedoch trotzdem 1,5 kg verloren. Für alle die eventuell ein wenig abspecken wollen also geeignet. Ich muss jedoch eher schauen, das ich wieder ein bisschen zunehme.

Die Low-Carb-Woche hat mich echt müde gemacht und ich fühlte mich bis Mitte der Woche kraftlos. Das wurde dann aber gegen Ende der Woche besser. Etwas Hunger hatte ich nur an manchen Tagen. Das mag ich ja dann gar nicht. Deswegen sollte man wirklich darauf achten, welche Gerichte man am Tag miteinander kombiniert. Zoodles am Mittag und Salat am Abend kann ich eher nicht empfehlen 😉

Die Low-Carb-Ernährung ist gut und recht. Jedoch ist für mich Low-Carb oder No-Carb nur am Abend eine gute Alternative. Den ganzen Tag ohne Kohlenhydrate macht wirklich keinen Spaß.  Also mir zumindest nicht.

Eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse und Bewegung ist daher, meiner Meinung nach, die angenehmere Weise seinem Körper und seiner Seele was gutes zu tun. Die Natur und die Bewegung draußen, haben mir geholfen innere Ruhe zu finden. So oft es geht, gehe ich mittlerweile nach der Arbeit raus und gehe eine Stunde spazieren. Den Kopf frei kriegen. Abschalten. Das habe ich vorher eigentlich nie getan.

Mehr Selbstliebe und -akzeptanz. Das sollten wir uns alle etwas mehr zu Herzen nehmen.

 

 

2 Kommentare

  1. toller Beitrag, schön dass du so ehrlich bist! Und ja, für mich ist Low-Carb auch nichts, aber es ist schön wenn du so wieder ein bisschen mehr zu dir selbst gefunden hast 🙂 weiterhin alles gute 🙂 LG Julia

  2. Ein sehr persönlicher Beitrag! Toll geschrieben! ❤ Deine Ehrlichkeit und Offenheit über dieses schwere Thema ist bestimmt nicht leicht gewesen. Respekt!
    Ich wünsche dir alles alles Gute!
    Fühl dich gedrückt,
    Andrea

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